Nach Bekanntwerden der Pläne der Flughafenbetreiber, klärten sich die Fronten schnell und die ersten ablehnenden Reaktionen erfolgten prompt:

1. Städte und Gemeinden

• Ausgehend von den Anliegergemeinden rund um den Flughafen, organisiert im Kommunalen Arbeitskreis Filder (KAF), haben nach und nach viele Städte und Gemeinden in der ganzen Region Stuttgart die Ausbaupläne abgelehnt. Mehr als 50 Kommunen auf den Fildern, im Neckartal, auf dem Schurwald, im Schönbuch und darüber hinaus haben sich dem angeschlossen – in zumeist parteiübergreifenden Resolutionen. Darunter auch die großen Kreisstädte Böblingen, Esslingen/Neckar und Kirchheim/Teck. Eine Auswahl der uns vorliegenden Resolutionen finden Sie in der Rubrik "Argumente". Und eine Liste der Kommunen gegen die 2. Startbahn finden Sie hier.
• Am 10.01.2008 wurde auf Anregung des KAF in Neuhausen das Kommunale Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau gegründet, das aus dem Stand 51 Mitgliedskommunen vorweisen kann.
• In Stuttgart gibt es zwar derzeit noch kein Votum, aber eine Mehrheit im Gemeinderat steht gegen die zweite Startbahn.
• Der Kreistag von Esslingen hat auf Antrag der SPD-Fraktion ein resolutes Votum herbeigeführt, auf dessen Grundlage sich Landrat Eininger (CDU) an Ministerpräsident Oettinger wandte.

2. Umwelt- und Verkehrsverbände

In einem Aktionsbündnis gegen den Ausbau des Stuttgarter Landes-Flughafens haben sich zusammengeschlossen:

• die örtliche Bürgerinitiative Schutzgemeinschaft Filder e. V. (Eine umfassende Stellungnahme der Schutzgemeinschaft inklusive Fragenkatalog an das Innenministerium können Sie hier herunterladen.)
  
• Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND)
• Naturschutzbund Deutschland (Nabu)
• Verkehrsclub Deutschland (VCD)

Sie rücken u. a. die globalen Folgen des klimaschädlichen Flugverkehrs in den Blickpunkt und gehen damit über die unmittelbare Betroffenheit der Anwohner hinaus.

• Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) lehnt die Ausbaupläne u. a. auch deshalb ab, weil die für das Alltagsleben wichtigen Verbindungen zwischen nördlichem und südlichem Gebiet der Filder noch stärker durchtrennt würden als bisher.

3. Parteien und Politiker

• Die SPD steht – vom Ortsverein auf den Fildern bis zur Landespartei geschlossen – gegen die Pläne.
• Dies gilt auch für die Grünen.
• Die FDP hat sich durch ihren örtlichen Landtagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Dr. Ulrich Noll, deutlich gegen die zweite Startbahn festgelegt: Er hat sein politisches Schicksal mit der Entscheidung verknüpft, dass die Pläne nicht verwirklicht werden, und erhielt dafür von einzelnen Fraktionsmitgliedern bereits Unterstützung zugesichert. Der FDP-Kreisverband hat sich dem angeschlossen. Ein Landesparteitag der FDP hat sich zwar ebenfalls gegen die Piste ausgesprochen, sich jedoch ein Hintertürchen offen gehalten: das Zweitgutachten.
• Teile der CDU: Auf den Fildern sowie in zahlreichen Gemeinderäten in der gesamten Region stellt sie sich gegen die Pläne, im Kreis erreichte sie jedoch nur eine denkbar knappe Entscheidung. Im Kreistag stimmte die CDU-Fraktion mehrheitlich dagegen. Als bekennende Gegner sind zu nennen Landrat Heinz Eininger, die Landtagsabgeordneten Christa Vossschulte, Esslingen, und Paul Nemeth, Böblingen (wenngleich sie die Chance ausließen, im Landtag gegen ein weiteres Gutachten zu stimmen und damit die Startbahnpläne sofort zu beenden).
• Als bislang einziges Kabinettsmitglied reihte sich die Landes-Umweltministerin Tanja Gönner in die Front der Gegner ein: ihre Begründung ist die hohe Lärmbelastung, bei der ihr eigenes Ministerium die Filderregion auf Platz eins im Land setzte.
• Die Freien Wähler im Gemeinderat der Stadt Stuttgart sorgen mit ihrem Votum gemeinsam mit SPD und Grünen für eine Mehrheit der Anteilseignerin – gegen den Ausbau. Auch im Kreistag von Esslingen sowie in etlichen Gemeinderäten bezogen die Freien Wähler diese Position.

4. Weitere Organisationen

• Die Fluglärmkommission kritisiert die ohnehin schon hohe Lärmbelastung, die durch die Lärmkartierung des Landes 2007 auch amtlich festgestellt wurde.
• Schwäbischer Albverein e. V.
• Der Kreisbauernverband Esslingen kritisiert den Flächenverbrauch von über 200 Hektar Ackerböden, nachdem bereits durch den Bau der neuen Landesmesse große Flächen verbraucht werden.
• Tourismusverband Die Naturfreunde (Bezirk Neckar/Fils)